teuer

„Das ist aber teuer!“ – Der Einwand schlechthin

Jeder Vertriebler kommt auch nach reiflicher Überzeugungsarbeit immer und immer wieder an den Punkt, an dem der Kunde kaufen möchte und die heikle Diskussion um den Preis entfacht. „Das ist zu teuer“ – hört man dabei fast immer. Ein guter Preis führt dann meist zum Vertragsabschluss, ein schlechter Preis zu Bedenken und einer Absage. Doch, gibt es überhaupt einen schlechten Preis? Was ist überhaupt zu teuer? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über unseren paradoxen Umgang mit dem Preis.
Bevor Sie sich als Vertriebler Gedanken darüber machen wie Sie einen vermeintlich hohen Preis Ihrer Produkte rechtfertigen, überdenken Sie immer zuerst die Rahmenbedingungen des Preisangebots.

Teuer?

Jeder Mensch hat eine andere Wahrnehmung vom Preis und Wert unterschiedlicher Produkte. Dabei variiert dieser Mensch seine Preisvorstellung unbewusst und bewusst, tageszeit- und ortsabhänig, nach Angebot, Bedarf, Ambiente und eigenem Bewusstheitszustand. Derselbe Mensch wird an ein und demselben Tag für ein Glas 0,25l Orangensaft 0,1€, 2,9€, 5,9€, 9,8€, € bezahlen und es sich selbst gegenüber als selbstverständlich wahrnehmen (!) Wie das geht, erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.

Morgens

Es ist Samstagmorgen und Sie sind gerade aufgestanden. Sie möchten Ihre Familie mit einem tollen Frühstück überraschen und richten alles notwendige dafür her. Dazu gehört auch ein Glas Orangensaft. Am Tag davor haben Sie sich beim Supermarkt nach dem großen Preisvergleich für das Beste Angebot entschieden und es geschafft jetzt jedem ein Glas Orangensaft für 0,1€ einzuschenken. Gratulation! Sie sind zufrieden, der Orangensaft war nicht teuer.

Mittags

Ihre Familie und Sie erledigen Einkäufe. Sie haben viel zu tun und zum Essen bleibt nicht viel Zeit. Sie halten bei einem Mittagsbistro und beschließen auf die Schnelle etwas zu essen. Ihren Kindern hat der Orangensaft so gut geschmeckt, dass Sie jetzt noch einen trinken möchten. Dieser kostet 2,9€. Da die Kinder unbedingt jetzt und in dieser Sekunde etwas trinken wollen, wird es Ihnen nicht gelingen den Weg zum Supermarkt anzutreten. Sie wissen zwar, dass der Preis teuer ist, bezahlen aber kommentarlos.

Abends

Sie beschließen den Tag mit Ihrem Lebenspartner würdig abzuschließen und Sie gehen schick und teuer miteinander essen. Dazu gehört natürlich auch ein Glas Sekt-Orange. Oder lieber doch nicht? Auf jeden Fall lassen Sie sich richtig verwöhnen. Danach sind Sie zum Bersten voll und da es ja üblich ist einen Digestif zur besseren Verdauung zu trinken (Quatsch), bestellen Sie Campari Orange. Dieser kostet 5,9€. Das obligatorische Glas Sekt-Orange kostet das Selbe. Sie wissen auch hier, dass die Preise teuer sind, bezahlen diesmal sogar mit Stolz und schlagen noch Trinkgeld drauf.

Nachts

Es ist Samstagabend geworden und Sie sind zu einer Veranstaltung eingeladen. Üblicherweise trinken Sie mit einigen Freunden in der Kneipe um die Ecke ein Bier zu normalen Preisen. Heute aber sind Sie zu einem Empfang Ihres Chefs eingeladen. Eine freiwillig-unfreiwillige Pflichtveranstaltung eben. Sie beschließen sich in Schale zu werfen und sich an diesem Abend von Ihrer besten Seite zu zeigen. Sie begeben sich zur Bar und werfen einen Blick auf die Getränkekarte. Bei den Preisen haut es Sie aus den Socken, alles ist teuer und Sie beschließen es bei einem Glas Wasser (Das Günstigste auf der Karte) zu belassen. Sie treffen auf Ihre Kollegen und Ihnen wird eine Runde ausgegeben. Es folgt noch eine Runde, und noch eine und so weiter. Irgendwann sind auch Sie an der Reihe. Sie haben bereits einiges getrunken und ohne zu überlegen, bestellen Sie an der Bar „Vodka Orange“ für 9,8€/Glas für Sie und Ihre zwei Kollegen. 26,7€ sollen Sie bezahlen. Sie geben der Barkeeperin 30€ und bedanken sich. Im Unterbewusstsein brüsten Sie sich sogar mit dem üppigen Trinkgeld, da Sie damit eine Art „Überschuss“ signalisieren. Sie bezahlen mit noch mehr Stolz als noch beim Abendessen.
Nun, ich denke, jedem von uns kommt eine der Situationen bekannt vor und ich hoffe Ihnen hiermit ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert zu haben. Sicherlich denken Sie jetzt „Das ist skurril und trotzdem wahr, aber wie schaffe ich es, dass meine Preise als üblich und angemessen angesehen werden? Wie schaffe ich es, dass der Preis erst gar nicht gefragt wird?“ In unserem Artikel „Was Sie über Ihre Interessenten wissen müssen“ erfahren Sie was wirklich ausschlaggebend ist. Ach ja und übrigens: Auf Ibiza bezahlen Sie denselben Preis auch schon mal für nur ein Glas Vodka Orange. In diesem Sinne „Zum Wohl“.
Viel Erfolg bei der Umsetzung
Ihre Freunde und Partner
Valerie & Alex

Bahnbrechende Techniken im Umgang mit Kunden bekommen Sie im hier.

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Alexander Kouba
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  1. […] Kosten: In diesem Artikel erfahren Sie wie Sie mit dem Einwand eines zu hohen Preises am Besten umgehen. In diesem Sinne […]

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