Crowdfunding als Marketing-Tool nutzen
Eine gute Portion Selbstdarstellung ist unverzichtbar, vor allem für Startups und junge Unternehmer, denen es bislang an Bekanntheit fehlt und die vorzeigbare Erfolge zuerst noch einfahren müssen. Crowdfunding ist als Finanzierungsinstrument bekannt und mittlerweile etabliert, auch außerhalb der Szene von Kreativkünstlern und Erfindern mit außergewöhnlichen Ideen, die Kreditsachbearbeiter bei der Bank eher abschrecken als begeistern. Die Bedeutung von Crowdfunding für das Marketing wird dagegen noch viel zu oft verkannt.
Geldgeber oft ohne monetäre Interessen
Crowdfunding setzt auf die Bereitschaft vieler, ein Projekt oder eine Geschäftsidee finanziell zu unterstützen. Der Betrag, den jeder einzelne bezahlt, ist vergleichsweise gering. Damit wird das Risiko eines Totalverlustes erträglich, wenn es sich nicht ohnehin um eine Spende ohne materielle Gegenleistung handelt. Nicht jedes Crowdfunding ist von wirtschaftlichen Interessen und Gewinnerzielungsabsicht geprägt. Nachdem der Stadt New York das Geld für den Bau der Freiheitsstatue ausgegangen war, konnten über eine Pressekampagne weit über 100.000 Spender gewonnen werden, die im Schnitt einen Dollar gaben – umgerechnet auf heutiges Preisniveau etwa zwanzig Euro. Eigentlich war es nur eine Spendensammlung, aber die Crowdfunding-Szene feiert diese Finanzierung aus dem Jahr 1885 als ihre Geburtsstunde. Heute würde man die hier praktizierte Form des Crowdfundings als Crowddonation (Spenden aus dem Schwarm) bezeichnen. Ähnlich angelegt ist Crowdsupporting, das sich oft im kreativ-künstlerischen Bereich findet. Musiker finanzieren so ihr neues Album, junge Autoren ihr erstes Buch, Filmproduzenten die Produktionskosten, bevor die erste Kinokarte verkauft ist. Dafür werden immaterielle Belohnungen ausgelobt, meist abhängig von der Höhe der Spende: ein signiertes Buch, eine CD, eine Einladung zur Vorpremiere, für Großspender eine private Lesung oder ein Wohnzimmerkonzert. Wer sich mit viel Geld einbringt, darf vielleicht die Hauptfigur taufen.
Gesetzliche Grenzen für Kleinanleger
Hiervon klar abzugrenzen sind Investitionen mit wirtschaftlichem Hintergrund, erklärt der Crowdfunding-Ratgeber www.cloudkredit.com. Unter den Oberbegriff Crowdfunding fallen Darlehen durch eine Vielzahl von Kreditgebern (Crowdlending) sowie eine Beteiligung am unternehmerischen Risiko (Crowdinvesting). Zum Schutz von Kleinanlegern sind Investitionen über 1.000 Euro nur nach einer Auskunft über Einkommen und Vermögen zulässig, außerdem ist die Gesamtsumme des Projekts auf 2,5 Millionen Euro limitiert. Eine Kombination zwischen wirtschaftlichen und ideellen Belohnungen ist durchaus möglich. So gab es zum Beispiel bei Stromberg – Der Film eine ansehnliche Rendite für die privaten Geldgeber, nachdem die Produktionskosten eingespielt waren
Geldgeber sind Fans und Multiplikatoren
Vor allem bei Crowddonation und Crowdsupporting kann der Initiator des Projekts davon ausgehen, dass die Spender ein persönliches Interesse an dem Fortgang des Projekts haben, nicht nur an ihrer Rendite. Sie sind echte Fans und werden in ihrem Familien- und Freundeskreis von ihrer „Investition“ erzählen. Das Crowdfundig-Vorhaben hat also gleich doppelten Nutzen: Erstens werden die Fans stärker gebunden, zweitens verbreiten sie als Multiplikatoren ihr Begeisterung – aber auch ihre Enttäuschungen. Der richtige Umgang mit Investoren ist deshalb beim Crowdfunding ebenso wichtig wie bei börsennotierten Unternehmen, die nicht umsonst viel Energie in ihre Investors Days stecken. Dass bei einem Kreativprojekt schon einmal Meilensteine über den Haufen geworfen oder Termine gerissen werden, wird die Fans nicht sonderlich stören, sie sind es nicht anders gewohnt. Was sie gar nicht vertragen können, ist eine zweitklassige Behandlung. Planen Sie deshalb genügend Zeit ein für Ihre Öffentlichkeitsarbeit. Crowdfunding kann als Marketing-Tool nur funktionieren, wenn Sie online präsent sind. Pflegen Sie eine Webseite, und zwar so, dass News auch wirklich aktuell und nicht Monate alt sind. Posten Sie Bilder von Dreharbeiten, aus dem Tonstudio oder von Produktmustern. Veröffentlichen Sie Kapitel aus Ihrem Buch, die nicht zu viel verraten, aber neugierig machen und mit dem berühmten Cliffhanger enden.
Zielgruppen richtig ansprechen
Viele Existenzgründer, die sich einmal auf Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter präsentiert haben, sind nach relativ kurzer Zeit enttäuscht auf andere Finanzierungsformen ausgewichen. Vielleicht lag der Grund für den Misserfolg in einer missglückten Kommunikation. Mit Investoren im Crowdfunding spricht man anders als mit einer Bank, ebenso wie es einen Unterschied macht, ob Sie eine Pressemitteilung verfassen oder einen Artikel für Ihren Blog schreiben. Transportieren Sie keine nackten Zahlen, wecken Sie Emotionen. Die Finanzierer von heute sind Ihre Kunden von morgen.
Dieser Artikel stammt von Tom Krause, dem Betreiber von homepage-erstellen.de. Dabei handelt es sich um ein Info-Portal rund um das Erstellen einer eigenen Webseite mit kostenlosen E-Book-Ratgebern zu diesem Thema, beispielsweise zu Homepage-Baukästen oder Onlineshop-Systemen.
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