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Uni ist nicht gleich Uni – Auch Deutschland hat Elite-Unis zu bieten

Nicht nur in Amerika und England sind Eliteuniversitäten vorhanden, sondern auch im deutschen Sprachraum spricht man von Eliteuniversität für Universitäten, die sich besonders von der Masse der Hochschulen abheben. Entweder sind es die Zulassungsbeschränkungen, der notwendige Notenschnitt, aber auch die Kosten und die Motivation für die Bewerber, die Eliteunis als Spreu vom herkömmlichen akademischen Weizen trennt.

Inwieweit sich Eliteunis in Deutschland von etwa  Yale, Harvard, Columbia, Penn, Princeton, oder Brown im angloamerikanischen Raum unterscheiden und was Sie nun hinter den Kulissen von Oxford oder Cambridge erwarten  würde, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eliteunis in Deutschland

Wenn auch noch nicht so weit verbreitet und mit so langjähriger Tradition sich mit dem Status Elite zu veredeln, so ist es auch in Deutschland mittlerweile gängig von Eliteuniversitäten zu sprechen.

Im Zusammenhang mit der sogenannten Exzellenzinitiative, die durch den Bund und die Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen einberufen wurde, gibt es auch hierzulande ein Ranking an besonderen Hochschule für die Studierenden. Im Rahmen der Exzellenzinitiative wurden für Deutschland folgende Hochschulen als Elite-Universitäten ausgezeichnet:

  • in Nordrhein-Westfalen: Universität zu Köln und Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
    in Sachsen: Technische Universität Dresden
  • in Bremen: Universität Bremen
  • in Baden-Württemberg: Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universität Konstanz und Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • in Bayern: Technische Universität München und Ludwig-Maximilians-Universität München
  • in Berlin: Humboldt-Universität Berlin und Freie Universität Berlin

Im Ergebnis bietet also nicht einmal jedes Bundesland wenigstens eine Elite-Uni.

In anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg etwa stehen gleich drei Elite-Einrichtungen zur Verfügung. Allen deutschen Elite-Unis ist eine besondere finanzielle Förderung und ein ausgezeichneter Ruf gemein. Die Auszeichnung ist allerdings ein Lob auf Zeit. Seit 2006 und bis 2017 dürfen sich die oben genannten Unis mit dem Titel schmücken. Im Übrigen zählen die Ludwig-Maximilians-Universität München, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Humboldt-Universität in Berlin nicht nur zu den Top-Hochschulen in Deutschland, sondern gehören im internationalen Vergleich sogar zu den besten Hochschulen der Welt (Stand: 2016).

Was genau dahinter steckt –  Exzellenzcluster und Zukunftskonzepte

Exzellenzcluster

Die als Exzellenzcluster bezeichnete Förderung der Exzellenzinitiative befasst sich hingegen mit der wissenschaftlichen Forschung zu einem oft weit gefassten Thema. Dabei geht das mit mehreren Millionen Euro pro Jahr geförderte Konzept weniger auf ein spezifisches Gebiet eines Fachs ein, als vielmehr eine Gruppe aus 25 ausgezeichneten Wissenschaftlern zusammenzuführen, die sich einem gesellschaftlichen oder wirtschaftlich relevanten Thema widmen sollen.

Zukunftskonzept

Das sogenannte Zukunftskonzept spielt auf die künftige Entwicklung einer Universität innerhalb der Forschung an. Es meint die Bündelung auf ganz klar definierte Themengebiete und ein bestimmtes Ziel, das für die gesamte Hochschule gilt. Um sich erfolgreich zu bewerben, muss die Uni über wenigstens einen Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule verfügen. Die aktuellen elf Unis, die einen Platz auf der Elite-Skala einnehmen, wurden für Ihre Zukunftskonzepte ausgezeichnet.

 Ein Querschnitt deutscher Elite-Unis

Elite-Universitäten sind natürlich in Amerika und Großbritannien längst mit Ihrem Namen in aller Munde. Oft kann man sogar anhand der Farben oder des Logos direkt auf die Uni schließen. Von diesem Kult um die Hochschule ist Deutschland weit entfernt und doch gibt es anerkannte Einrichtungen, überragende Studenten und prominente Professoren auch in unserer akademischen Welt.

Nun ist es aber bei der Wahl der Elite-Uni nicht anders als bei der Hochschulwahl im Allgemeinen.

Zunächst sollte man ungefähr wissen, was man studieren will. Fachhochschulen führen bisher nicht das Prädikat „Elite“. Denn beispielsweise die Universitäten in Bremen und Konstanz besitzen keine medizinische Fakultät.

Sie möchten Medizin studieren und legen Wert darauf eine sogenannte Elite-Uni besucht zu haben, dann sind diese Destinationen für Sie erstmal anzuschauen:

  • An der RWTH Aachen etwa können Sie alles außer Jura studieren. Die stark an der Wirtschaft orientierte Uni ist ansonsten stark interdisziplinär ausgerichtet und lockt pro Jahr bis zu 5000 Studenten aus der ganzen Welt an.
  • Die FU Berlin hingegen ist vor allem auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften eine Koryphäe und an der HU Berlin kann aufgrund des vielfältigen Studienangebots auch Nischenfächer wie Afrikawissenschaften finden.
  • Bei der TU Dresden gelangen Sie an einen Campus, der für seine Mikro- und Nanotechnologie von internationalem Renommee bekannt ist. Aus diesem Grund erwarten Sie rund um den Campus zahlreiche führende Unternehmen aus dem Bereich der Mikroelektronik.
  • Die Heidelberger Uni ist wiederum nicht nur die älteste Deutschlands, sondern auch diejenige mit dem international wohl besten Ruf. Dies liegt vor allem an den prominenten Absolventen, zu denen unter anderem Robert Busen oder Max Weber zählen. Vor allem in den Bereichen Zellbiologie und Molekularbiologie sowie in den Fachbereichen der Soziologie und Theologie hat Heidelberg einen unübertroffenen Ruf.


 Wie sind Ihre Chancen bei einer Elitenuni?

Haben Sie nun aber nur Vorteile, wenn Sie sich für eine der aktuell 11 Elite-Universitäten Deutschlands entscheiden oder birgt die Immatrikulation sogar Nachtteile für Sie? Und haben Sie überhaupt eine Chance an einer dieser Hochschulen angenommen zu werden? An dieser Stelle seien Ihnen gleich die Ängste genommen, denn der Titel Elite-Uni ist mit zahlreichen Mythen belegt und nur selten ist es in Deutschland so schwer, an einen der begehrten Studienplätze zu gelangen. Sie müssen also nicht bereits im Kindergarten mit dem Geige spielen beginnen, 80 Stunden pro Woche ehrenamtlich tätig werden oder eine Profikarriere in einer Sportart vorweisen.

Mögliche Nachteile an einer Elite-Uni zu studieren



Hat Ihre Wunschhochschule das Gütesiegel „Elite-Uni“, dann kann das auch Nachteile für Sie haben. Denn diese ziehen oft Massen an Studierende an. Die Vorlesungen, Seminare und Kurse könnten total überlaufen sein oder schon im Voraus ausgebucht, so dass Sie Ihre nötigen Scheine und zu erlangenden Leistungen nicht immer in einem Semester schaffen können.

Anders als in Amerika haben die deutschen Hochschulen den Titel der Elite-Uni auch nicht auf unbegrenzte Dauer. Regelmäßige Überprüfungen der Exzellenzinitiative, können den Status neu vergeben oder ihn auch wieder aberkennen, wie es etwa bei den Universitäten in Göttingen und Freiburg der Fall war, die sich nun offiziell nicht mehr zur Elite zählen dürfen.

Fördert die Exzellenzinitiative Zwei-Klassen Gesellschaft?

Kritiker verlautbaren an dem deutschen System zudem, dass eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gefördert werde. Jedoch sind die finanziellen Zugangsbedingungen zu deutschen Hochschulen grundsätzlich ähnlich gelagert. Was man jedoch anmerken sollte, ist die Tatsache, dass diejenigen Hochschulen, die als Elite gelten, so stark durch die Exzellenzinitiative bezuschusst werden, um gerade die Forschung innerhalb eines internationalen Wettbewerbs weiter an die Spitze zu treiben. Wenn Sie daher Fuß in der Forschung fassen möchten und nicht einfach nur einen Abschluss anstreben, so sollten Sie die Elite-Spitzenforschung kennen, da letztlich auch Sie von der Förderung durch den Bund und Länder profitieren können.

Alexander Kouba
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